Liebe Hillesheimerinnen, liebe Hillesheimer,
in diesem Jahr ist es uns leider nicht möglich, Kerb so zu feiern, wie wir sie kennen und lieben. Aber wir wollen das Kerbe-Wochenende auch nicht sang- und klanglos vergehen lassen. Ich wünsche mir, dass wir Flagge zeigen. Bitte hissen Sie Ihre Ortsfahne – damit wir auch in diesem Jahr an festlich geschmückten Häusern vorbeigehen können. Erinnern Sie sich an vergangene Kerbe und „fühlen“ Sie Kerb, auch wenn es dieses Jahr anders ist.
Stell dir vor, es wär‘ Kerb ...
In Hillesheim, da gehören zu Kerb traditionell die Backeskartoffeln am Freitagabend.
Backesgrumbeere
Sie brauchen:
2 ½ kg Kartoffeln
5 Scheiben Eisbein oder Kasseler
Schmalz, zum Einfetten
2 große Zwiebeln
500 ml Milch
500 ml Wein
Salz
Paprikapulver
2 Lorbeerblätter
Nelken
Zimt
Rohe Kartoffeln schälen, würfeln und die Hälfte davon in einen gefetteten Bräter legen. Das Fleisch auf die Kartoffeln legen, dann die restlichen Kartoffeln obendrauf und die Zwiebelwürfel auch. Wein und Milch miteinander verrühren, etwas würzen und darüber gießen, nach Geschmack mit Zimt bestreuen. Die Backeskartoffeln 4-5 Stunden bei 160-170 Grad garen. Während der letzten Stunde den Deckel entfernen, damit sich eine Kruste bilden kann.
Früher wurde dieses Gericht im Bräter zum Bäcker gebracht, der die Backeskartoffeln für die ganze Nachbarschaft in seinem Backofen garte. Dazu gibt’s natürlich ein Glas Wein.
Sie denken vielleicht – aber es ist doch Corona!? Das ist zwar schade, aber wissen Sie was? Kerb geht auch anders. Denn Kerb ist, wo du bist.
Unser Vorschlag:
Verabreden Sie sich für Freitagmorgen mit Ihren Nachbarn. Stellen Sie sich den Stuhl vors Haus. Stellen Sie eine Schüssel mit Wasser rechts neben den Stuhl, einen Eimer mit Kartoffeln links neben den Stuhl und eine leere Schüssel nehmen Sie auf den Schoß. Und los geht’s. Beim Schälen lässt es sich wunderbar über die Straße quatschen. Glauben Sie mir. Naja, und wenn Sie fertig sind mit Schälen geht’s in die Küche und Sie bereiten alles soweit vor, dass es in den Backofen kann. Das Gericht braucht ziemlich lange im Backofen, deshalb sollten Sie es schon um die Mittagszeit reinstellen. Für den Abend verabreden Sie sich dann wieder mit dem Rest der Straße. Stellen Sie einen Tisch auf, machen Sie es sich mit den Gartennachbarn hinterm Zaun gemütlich – wie es Ihnen gefällt. Sie haben bestimmt selbst Ideen. Und dann lassen Sie es sich schmecken. Vergessen Sie das Glas Wein nicht!
Wenn der Vorschlag nicht so ganz das Richtige für Sie ist, gibt es auch eine Alternative:
Lassen Sie sich die fertigen Backeskartoffeln vom Bläserchor nach Hause bringen. Die Infos zum Vorbestellen waren letzte Woche schon im Briefkasten und im Amtsblatt.
Den passenden Wein können Sie sich in den ortsansässigen Weingütern abholen oder bestimmt auch zur Lieferung bestellen. Unsere Winzer machen Ihnen garantiert ein nettes Kerbe-Paket.
Kerb, das sind aber nicht nur Backeskartoffeln. Kerb ist auch „Kersch“ und Kuchen von „de Tanzmeed“. Auch das ist Corona-tauglich möglich.
„Kersch“, das ist das Stichwort. Wie wir es Corona-bedingt schon kennen, findet am Sonntag, 13. September um 10 Uhr (Achtung, Uhrzeit!) auf dem Vorplatz des Bürgerhauses ein ökumenischer Gottesdienst statt. Bitte beachten Sie auch den Hinweis der Kirchengemeinde.
Den Kuchen und Kleinigkeiten zum Munkeln gibt es dann ab 12 Uhr zur Abholung im Bürgerhaus. Dieses Jahr müssen wir den gemütlichen Plausch am Kerbeplatz sein lassen, aber zum Abholen – mit Abstand und Mundschutz – und zum zu Hause genießen gibt’s den Kuchen trotzdem. Die Mädels von „Sensation Step“ warten auf Sie.
Und am Montag gibt es Leberknödel mit Sauerkraut und Kartoffelbrei. Die bringt uns der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr nach Hause. Auch diese Infos zum Vorbestellen waren letzte Woche schon im Briefkasten und im Amtsblatt.
Auch der Turnverein und einige unserer Winzer haben sich viele Gedanken gemacht. Die Schnupperkurse des TUS konnten Sie in den vergangenen Wochen bereits im Amtsblatt lesen, die Angebote der ortsansässigen Weingüter und der Vereine hatten Sie als Information in Ihrem Briefkasten.
Ich denke, damit haben wir trotz Corona ein ganz gutes Programm zusammengestellt.
Bleiben Sie gesund, freuen Sie sich mit uns und ganz wichtig: Flagge zeigen!
Ihre Melanie Schindel,
Ortsbürgermeisterin