Hillesheim - ein kleiner Weinort in Rheinhessen
Das Dorf Hillesheim in Rheinhessen hat heute etwa 650 Einwohner, gehört zur Verbandsgemeinde Rhein Selz und liegt auf den Hügeln oberhalb der Rheinfront Mainz - Worms. Die Entfernung nach Alzey beträgt 15 km, nach Worms etwa 20 km und nach Mainz 33 km.
Erste urkundliche Erwähnung
Aus den vorliegenden Quellen kann man entnehmen, dass Hillesheim urkundlich zum ersten mal im 13. Jahrhundert erwähnt wird. Am 12. November 1285 traten Philip von Falkenstein, Herr zu Mincenberg, kaiserlicher Kämmerer und Gisela, seine Gemahlin, ihren Zehnten an das Domkapitel zu Mainz ab.
Der Anfang der Geschichte von Hillesheim
Die ältesten Spuren von Menschenansiedlungen in Hillesheim führen in die Zeit der Römer. Im Jahre 1921 fand der Küfermeister Jacob Wirthwein II bei der Bearbeitung eines Ackers mehrere Tonvasen unterschiedlicher Größe. Diese wurden von Fachleuten als aus dem 1. Jahrhundert nach Christus stammend eingeschätzt. 1857 hat man beim Ausschachten von Gräbern Urnen mit Asche und dem sogenannten Tränenkrüglein, sowie römische Münzen gefunden.
Der Ortsname Hillesheim
Die Herkunft des Ortsnamens Hillesheim kann auf zweierlei Weise gedeutet werden. Eine Deutung wäre die von Hügelsheim, Higeliheim, kommend, also dort wo es hügelig ist. Die andere Interpretation wäre von Hülszheim, Hültzheim oder Holtzheim kommend, also dort wo es Holz gibt. Die erste Erklärung scheint plausibler zu sein, obwohl es im Westen des Dorfes angeblich mal einen Wald gegeben haben soll. Weitere Namensformen sind Hilnsheim, Hülsheim, Hilsheim, Hilgheim, Hillersheim, Hilesheym, Hilesheim, Hillsheim und Helsheim.
Ein Zusammenhang zwischen dem Ortsnamen dieses Dorfes Hillesheim und dem verbreiteten Familiennamen Hillesheim ist nicht bekannt. Genealogische Forschungen über den Namen Hillesheim stellen zweifelsfrei wohl eine Verbindung zwischen dem Familiennamen und der Stadt Hillesheim in der Eifel her.
Tabellarische Übersicht zur Geschichte der Ortsgemeinde Hillesheim
18.08.782 | Erstmals wurde Hillesheim erwähnt |
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18.05.1204 | Grundsteinlegung zum Turmbau der Kirche. |
13. Jh. | Hillesheim wird erstmals urkundlich erwähnt. |
13./14. Jh. | Bau der Kirche von Oppenheimer Steinmetzen. |
1387 | Die Besitzverhältnisse an Hillesheim werden geteilt. Der Kirch- berg mit der Kirche und umliegenden Gebäuden und damit der "Kirchbergteil", geht an das Kloster Rosenthal am Donnersberg. Der Rest, auch "Haßlocher Teil" genannt, verblieb als der kaiserliche Teil. In den folgenden Jahrhunderten wechseln die Herrscher mehrfach, beide Teile bleiben aber getrennt. |
1667 | Verkauf des kaiserlichen Teils an den Herzog von Lothringen. |
1688 | Während der pfälzischen Erbfolgekriege wird die Hillesheimer Bergkirche von den Truppen des Sonnenkönigs Ludwig XIV von Frankreich bis auf die Grundmauern niedergebrannt. |
1710 | Fertigstellung des Wiederaufbaus der Kirche. |
1792-1814 | Die französische Revolutionsarmee marschiert ein, Hillesheim kommt zum französischen Staatsgebiet und zwar zum Département Donnersberg. |
1814 | Im Januar kommen die Russen über den Rhein, um Kaiser Napoleon zu besiegen. Sie sterben aber alle an einer Seuche und werden auf dem Kirchberg begraben. |
1816 | Hillesheim kommt zum Großherzogtum Hessen und gehört hier zur Provinz Rheinhessen. |
1835 | Rheinhessen wird in Kreise eingeteilt, Hillesheim gehört jetzt dem Kreis Alzey an. |
1848 | Alle bisherigen Kreise werden zum Regierungsbezirk Mainz zusammengefasst. |
1850 | Neugliederung des Regierungsbezirkes Mainz in die Regierungsbezirke Mainz und Worms. Der Regierungsbezirk Worms umfasst das Gebiet des ehemaligen Kreises Worms und Alzey, dem auch Hillesheim angehört. |
1852 | Die Regierungsbezirke werden wieder aufgehoben und in neue Kreise geteilt. Hillesheim wird dem Kreis Oppenheim zugeordnet. |
1893 | Nach einer großen Trockenperiode wird ein über 12 m tiefer Brunnen gegraben, der DREI-RÖHREN-BRUNNEN. |
1897 | Bau des Bahnhofs, zeitgleich Gründung des Kutscherhofs in der Alsheimer Str. 4, der heutigen Gaststätte "Zum Kutscherhof". |
1906 | Bau des Wasserbehälters als pavillonartiger Typenbau, Jugendstil, Einrichtung der ersten Telegraphenstelle. |
1945 | Mit dem Einmarsch der alliierten Truppen wird der gesamte linksrheinische Teil der französischen Besatzungszone zugewiesen. |
1968 | Seit der Verwaltungsreform gehört Hillesheim zum Landkreis Mainz-Bingen. |
1971/72 | Bau der Leichenhalle. |
1972 | Im Zuge der kommunalen Verwaltungs- und Gebietsreform haben sich die 9 ehemalig selbständige Ortsgemeinden, darunter auch Hillesheim, zur neuen Verbandsgemeinde Guntersblum zusammengeschlossen. |
1974 | Einweihung des Kindergartens am 15. November |
1979 | Einstellung der Gemeindewaage vor dem Haus Kellerweg 6. |
1983 | Bau der Kläranlage und Einweihung des Gemeindehauses mit Feuerwehr. |
1984 | Einweihung der Umgehungsstraße L 425, danach Anlage der beiden Weiher. |
1994 | Aufgabe des Bahnhofes, Schließung der Poststelle |
1994 | Schließung der Bank |
1995 | 100 Jahre Röhrenbrunnen Hillesheim |
1999 | Schließung Lebensmittelgeschäft |
2001 | Fertigstellung Baugebiet An der Jungwiese II |
2001 | Anerkennung als Dorferneuerungsgemeinde |
2002 | Errichtung Spiel- und Freizeitgelände |
2003 | Einweihung Spiel- und Freizeitgelände am 08.06.2003 |
2003 | Anerkennung als Schwerpunktgemeinde |
2005 | Beschluss zum Bau eines Bürgerhauses |
2006 | Baubeginn Bürgerhaus |
2008 | Gründung Hillesheimer Narren Verein |
2010 | 125 Jahre TuS Hillesheim |
2010 | Gewinn Klimaschutzpreis Landkreis Mainz-Bingen |
2011 | Einweihung Bürgerhaus |
2011 | Gewinn Kommunaler Klimaschutzpreis 2011 -bundesweit- |
2014 | Sanierung Röhrenbrunnen |
2015 | Sanierung Bergkirche |
2017 | Einweihung Einkaufsmarkt |
2018 | 125 Jahre Röhrenbrunnen |
2018 | Energetische Sanierung Kindergarten |